Firmengeschichte


JL

Julius Langhagel
(1882 - 1972)


1911

In dem Jahr, in dem in Hamburg der erste Elbtunnel eingeweiht wird, eröffnet der in Königsberg geborene Julius Karl Wilhelm Langhagel, zuvor Einkäufer bei der Bergedorfer Eisenwerk AG, am 1. April eine Großhandelsvertretung für Feuerwehrschläuche, technische Gummiwaren und Armaturen. Rückgrat des Geschäfts ist die Vereinigte Gothania-Werke AG, für deren Produkte Langhagel die Alleinvertretung übernimmt. Die Firma bezieht ihre ersten Geschäftsräume in der Spaldingstraße nahe den Elbbrücken.

Chronik

1912

Ein Jahr nach ihrer Gründung tritt am 1. April Langhagels Bruder Georg aus Berlin als Teilhaber der Firma bei. Diese firmiert nun als G. & J. Langhagel.

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1914

Der Seniorchef zieht nach Berlin, um die Alleinvertretung der Gothania-Werke für Großberlin zu übernehmen. Die Hamburger Geschäfte übernimmt sein Bruder Georg. In den Aufstieg der Firma fällt der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Julius Langhagel wird eingezogen, woraufhin die Arbeit der Firma vier Jahre lang ruht.

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1915

Julius Langhagel bringt von einer Englandreise das Firmenlogo mit: Die Kontur eines Eisengießers. Es wird die Firma von nun an 87 Jahre lang vertreten.



1919

Zurück in Hamburg führt Langhagel die Geschäfte ab jetzt wieder ohne seinen Bruder Georg unter dem Namen Julius Langhagel fort. Die Firma operiert nun vom Rödingsmarkt aus, dem Zentrum der technischen Großhändler und Schiffsausrüster. Die Alleinvertretung der Deutschen Messingwerke in Berlin vergrößert den Betrieb.



1928

Um ein größeres Warenlager für die Vereinigten Deutschen Metallwerke AG einrichten zu können, bezieht die Firma Geschäfts- und Lagerräume im Dragonerstall 14. Der Metallgroßhandel nimmt einen immer größeren Stellenwert ein.



1935

Die Firma verlegt ihre Büroräume in das im Jahr zuvor erworbene Stadthaus in Hamburg-Uhlenhorst.



1939

In eine Phase des geschäftlichen Aufschwungs bricht der Zweite Weltkrieg mit der Rationierung sämtlicher Rohstoffe und Produkte. Durch die Zweiteilung Deutschlands bei Kriegsende werden die Geschäftsbeziehungen zu den Gothania-Werken in Berlin abgeschnitten. Die Not der Nachkriegszeit übersteht die Firma unter anderem mit dem Rahmen von Aquarellbildern.



1947

Am 1. März tritt Joachim Hans Ulrich Langhagel als Teilhaber in die Firma ein. Bis zur Währungsreform kauft und verkauft die Firma Rädchen, Knöpfe, Drähte, Restposten in Eisen-, Metall- und Kupferfabrikaten sowie Gummi- und Feuerwehrschläuche aller Art.

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1948

Nachdem durch den »Eisernen Vorhang« die Verbindungen nach Thüringen und Ost-Berlin abgeschnitten sind, setzen Vater und Sohn nach der Währungsreform auf einen Neubeginn mit Kupfer- und Messingrohren sowie Messing- und Neusilberblechen.



1950

Infolge des Korea-Booms setzt Metallknappheit ein. Die Firma erweitert ihr Kernsortiment, indem sie Ronden aus Eisen für die Räder- und Rollen-Industrie vertreibt.



1965

Die Firma erweitert ihr Geschäftsfeld um den Bereich für nicht-kornorientierte Elektrobleche für den Transformatorenbau.



1972

Mit 90 Jahren stirbt Julius Langhagel am 14. Juni. Sein Sohn Joachim führt das Unternehmen fort. Der Firmenschriftzug in der charakteristischen Typografie entsteht. Das Elektroblech-Geschäft wird maßgeblich ausgebaut.



1981

Die wirtschaftlich guten 1970er und 80er Jahre und das Unternehmensmotto »Unmögliches wird sofort erledigt, nur Wunder dauern etwas länger« etablieren die Firma am Stahlmarkt und verschaffen ihr den Ruf eines kompetenten, zuverlässigen und hanseatisch geführten Unternehmens.



1991

Der Enkel des Gründers, Jan Matthias Langhagel, tritt als Gesellschafter in die Firma ein. Das Unternehmen erweitert seine Kompetenzen als Spezialist für Press-, Zieh- und Stanzteile, Wasserstrahlzuschnitte, Laserzuschnitte und Brennzuschnitte.



2000

Der Sprung in ein neues Jahrtausend ist geschafft. Zusätzliche Marktsegmente wie zum Beispiel Weißblech und Rotor-, bzw. Statorbleche werden etabliert.



2003

Um fälschliche Anfragen über Gießereiprodukte zu vermeiden, wird das traditionelle Firmenlogo in den Ruhestand geschickt. Seither stilisieren die weißen Initialen JL auf rotem Grund das ehemalige Gießermännchen.

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2007

Zum 31.12.2006 scheidet Joachim Langhagel als Gesellschafter aus der Firma aus, bleibt dem Unternehmen jedoch als Berater erhalten. Sein Sohn Matthias übernimmt die alleinige Unternehmensführung.



2011

Die Firma Julius Langhagel begeht ihr 100-jähriges Firmenjubiläum in den traditionellen Räumen des mittlerweile liebevoll sanierten Stammhauses in der Fährhausstraße.



2020

In Hamburg sagt man Tschüss!
Aber vor allen Dingen sagen wir:
Herzlichen Dank für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit.
  In dem Jahr, in dem ein Corona getauftes Virus die Welt in mundschutzgefiltertem Atem hält, hat die Firma Julius Langhagel ihren Betrieb
  nach 109 Jahren zum 1. April eingestellt.
  Den wesentlichen Teil unseres Produktportfolios haben wir in die kompetenten Hände unseres jahrzentelangen Vertragspartners gelegt:
  Willkommen bei LÜSEBRINK & TEUBNER.